Die Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften

Die Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften ist mit über 140.000 Bänden die größte Bibliothek der Stadt Görlitz und zugleich eine der wichtigsten Regionalbibliotheken zwischen Dresden und Breslau/Wrocław. Sie befördert Wissenstransfer und Identitätsfindung zwischen Deutschland, Polen und Tschechien.

Die Geschichte der Bibliothek begann unmittelbar nach der Gründung der OLGdW, als diese Ende des 18. Jahrhunderts eigene Büchersammlungen insbesondere zu den Themen Geschichte, Ökonomie, Naturgeschichte und Philosophie anlegte und pflegte. Jedes Gesellschaftsmitglied hatte bei seiner Aufnahme "ein brauchbares Buch im Werthe eines Ducaten oder etwas an Naturalien oder anderen Merckwürdigkeiten zu überreichen", die Abgabe von Pflichtexemplaren aus den Reihen der Gesellschaftsmitglieder vermehrten die Bestände. Eingegangene Buchtitel wie auch andere Sammlungsgegenstände wurden von 1782 bis 1804 in den "Anzeigen von den Sammlungen einer Privatgesellschaft in der Oberlausitz" veröffentlicht, bereits 1791 bestand die Gesellschaftsbibliothek aus 424 Nummern. 1811 beauftragte die Gesellschaft den neugewählten Sekretär Friedrich Gottlieb Fielitz (1774-1813) mit der fachgerechten Betreuung der Bibliothek. Ihm folgte ab 1813 Johann Gotthelf Neumann (1777-1831), der sich als Bibliothekar große Verdienste erwarb.

Mit der Umorientierung auf das historische Forschungsfeld kommen zahlreiche sächsische, böhmische und schlesische Historiker mit der Bibliothek und der Gesellschaft in Berührung, ihre Buchspenden und Belegexemplare trugen zum weiteren Bestandsaufbau in entscheidenden Maße bei. Der 1826 einsetzende Schriftentausch, gefördert durch die wissenschaftliche Zeitschrift der Gesellschaft, dem Neuen Lausitzischen Magazin, war ebenso eine weitere Quelle des Zugangs, wie die Übernahme von zahlreichen Nachlässen von Oberlausitzer Persönlichkeiten.

1942 wurden auf Grund der Befürchtung von Luftangriffen die wertvollen Bestände in östlich von Görlitz liegende Orte ausgelagert, weshalb sich diese Bestände heute größtenteils in der Universitätsbibliothek Wroclaw befinden.

Am 1. Januar 1951 wurde die Bibliothek der 1945 aufgelösten Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften offiziell mit der "Milichschen Stadt- und Gymnasial-Bibliothek" vereinigt und der Öffentlichkeit zugängig gemacht. Heute steht die Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften im Dienst deutscher und internationaler Geschichtsforschung und arbeitet als Informationsdienstleister für die Bevölkerung von Görlitz, der Oberlausitz und Niederschlesiens. Sie dient mit ihren speziellen historischen und regionalkundlichen Sammlungen insbesondere in- und ausländischen Wissenschaftlern und Studenten als Forschungsstätte. In gleichem Maße steht sie aber auch jedermann für private Recherchen, Aus- und Weiterbildung sowie zur allgemeinen Bildung zur Verfügung.

Kontaktinformationen

Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften
Richard-Jecht-Haus
Handwerk 2
02826 Görlitz

Telefon: +49 3581 671350
Internet: olb.goerlitz.de
E-Mail: olb(at)goerlitz.de

Öffnungszeiten Lesesaal & Ausleihe

Dienstag:        10.00 - 17.00 Uhr
Donnerstag:    10.00 - 17.00 Uhr
Freitag:           10.00 - 13.00 Uhr