Die eigentliche Vortragstagung begann am Sonnabend um 10 Uhr. Nach der Begrüßung der gut 90 Teilnehmer durch Professor Hempel gab Professor Dr. Wolfram Dunger - Ehrenvorsitzender der Naturforschenden Gesellschaft der Oberlausitz - eine Einführung in die Geschichte der beiden oberlausitzischen Gesellschaften. Den ersten Vortrag hielt dann Frau Dipl.-Geol. Anke Tietz (Görlitz) mit dem Titel "Im Vorfeld der ersten geologischen Kartierung der preußischen Oberlausitz durch Ernst Friedrich Glockner (1857)". Sie stellte anschaulich die Geschichte dar, in der es sowohl zu Annäherungen der beiden Gesellschaften als auch Problemen kam, bis endlich eine Karte entstehen konnte. Herr Dipl.-Biol. Peter Heyne stellte in seinem Vortrag "Die Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft - ein Biosphärenreservat der UNESCO" als Leiter des Biosphärenreservates u.a. dar, wie es zur Aufnahme in die UNESCO-Liste kam, welche Voraussetzungen erfüllt werden mussten und welche Bedeutung - auch z.B. für die touristische Öffentlichkeit - eine solche Tätigkeit hat. Der Vortrag von Professor Dr. Dr. h.c. Bernhard Klausnitzer (Dresden) behandelte "Entomologische Schulen in der Oberlausitz - bis heute nachwirkende Freizeitforschung" und verband damit die beiden Schwerpunkte der Gesellschaften. Nach der Mittagspause ging es weiter mit Ausführungen des Vorsitzenden der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften Professor Dr. Wolfgang Geierhos zu "Die Oberlausitz in der Transformationsdiskussion - Prognosen der Landesentwicklung". Er beschrieb die Situation der Oberlausitz unter geschichtlichen Aspekten und zeigte auf, dass es nur eine Zukunft für diese Region geben kann, wenn sie ihre Identität grenzüberschreitend zu Polen und Tschechien als "Oberlausitz" finden kann. Frau Katja Friedrich (Dipl.-Ing. Architektin aus Dresden) führte die Tagungsteilnehmer in das Jahr 2070: Ihr Thema "Trialog als Vision für das kleine Dreieck Zittau-Hrádek n.N.-Bogatynia. Ein Beispiel für länderübergreifende Regionalplanung" fundierte auf einer Arbeit, die das Ziel hatte, in jeder Stadt jeweils ein kleines Grundstück neu zu gestalten und infolgedessen jede Stadt - auch mit einer neuen Bahnverbindung - für alle Bewohner des Grenzgebietes zum gegenseitigen Austausch attraktiv machen sollte. Auch wenn die heutigen Realitäten weit von dieser Vision entfernt sind, waren sich alle einig, dass es kein Vorwärtskommen ohne solche Visionen geben kann. Der abschließende Vortrag von Dr. Steffen Menzel (Rothenburg/OL) "... und wird die Heide übermäßig durchgraben und verwüstet. - Die Wirkung der oberlausitzer Eisenproduktion auf Landschaft und Umwelt" behandelte u.a. die im Zusammenhang mit dem Abbau des Raseneisens verbundenen Probleme, die oft von "oben" geschlichtet werden mussten. In seinem Schlusswort betonte Prof. Geierhos noch einmal die Bedeutung der gemeinsamen Tagung und verlieh seinem Wunsch Ausdruck, weitere Aktivitäten beider Gesellschaften anzustreben. Dies wurde mit großer Zustimmung von allen Tagungsteilnehmern aufgenommen.
Nach der Tagung verabschiedeten sich die Teilnehmer voneinander, um ihre jeweiligen Mitgliederversammlungen abzuhalten.